ZUM SONNTAG

Samstag, 25. März 2023

Sebastian Schultz

Der Flieger hat zwei Stunden Verspätung. Ich stehe am Flughafen, eine Weiterreise ist nicht möglich, die Mietwagenstation ist bereits geschlossen. Ich muss für diese Nacht ein Hotel finden. Ein Taxifahrer bemerkt meine Hilflosigkeit und will mich zum Hotel fahren. Statt des direkten Weges fährt er mich solange in die entgegengesetzte Richtung, bis ich ihn darauf anspreche. Am Hotel angekommen will er über 50 Pfund für die Fahrt haben. Er grinst, und ich bin ärgerlich, hilflos und fühle mich hintergangen. Ausgenutzt und bewusst betrogen zu werden tut weh. Meinen Mietwagen bekomme ich am nächsten Morgen auch nicht. Die Buchung ist verfallen und wird nicht erstattet. Eine Reihe von Pleiten und Pannen. Und mir wird deutlich: Wenn mir dies alles nicht die ganze Reise verhageln soll, muss ich damit irgendwie umgehen. Ich muss einen Weg finden, Frieden über die Enttäuschung, den Ärger und das Betrogenwerden durch den Taxifahrer zu finden. Manchmal ist das Leben so. Es laufen Dinge nicht wie geplant, Menschen nutzen uns aus und tun uns weh. Die Herausforderung besteht darin, mit diesem allem umzugehen. Ich habe an dem Abend den Entschluss gefasst, dies alles mit Jesus zu besprechen, geistlich damit umzugehen. Ihm das im Gebet hinzulegen und dem Taxifahrer bewusst im Gebet zu vergeben, damit der Ärger nicht länger Macht über mein Herz hat und mir den Frieden und die Freude an der Reise rauben kann. Ich glaube, unser ganzes Leben ist eine Aneinanderreihung von Herausforderungen, die nach und nach bewältigt werden müssen. Es ist eine Herausforderung, geistlich mit den Erlebnissen unseres Lebens umzugehen. Aber eine, die sich lohnt. Denn Jesus wird uns helfen, dass die Erfahrungen unseres Lebens nicht unsere Lebensreise verhageln, sondern wir Frieden finden können. Er lädt uns ein: „Kommt her zu mir, die ihr bedrückt und belastet seid, ich schenke euch Frieden.“ (Mt.11,28)