Für den November hat die Christuskirchengemeinde folgenden Gottesdienstplan aufgestellt: 13. November Gottesdienst im Gemeindezentrum Bahnhofstraße und in der Markuskirche; Mittwoch, 16. November (Buß- und Bettag) gemeinsamer Gottesdienst in der Markuskirche; 20. November (Ewigkeitssonntag) ab 10 Uhr Gottesdienst in der Christuskirche, 10.30 Gottesdienst im Gemeinderaum der Markuskirche, 16.30 Uhr Familiengottesdienst im Gemeinderaum der Markuskirche; 26. November ab 17 Uhr Monatsschlussgottesdienst in der Christuskirche; 27. November: Gottesdienst im Gemeinderaum der Markuskirche und 4. Dezember gemeinsamer Gottesdienst in der Markuskirche.
Von Bettina Görlitzer
Lüdenscheid – „Winterkirche“ – der Begriff ist nicht neu, aber angesichts der explodierenden Energiekosten bekommt er eine ganz neue Bedeutung. In der evangelischen Christuskirchengemeinde wird bereits ab diesen Sonntag damit begonnen, Gottesdienste im Gemeindezentrum neben der Kirche zu feiern, damit die Kirche nicht beziehungsweise nur wenig beheizt werden muss. Der Kindergottesdienst, der normaler-
weise im Gemeindezentrum stattfindet, weicht in die Kapelle aus, um Platz für die Großen zu machen.
In der ebenfalls zur Gemeinde gehörenden Markuskirche am Breitenfeld wird der Sonntagsgottesdienst allerdings wie gewohnt im großen Kirchenraum gefeiert. Der müsse sowieso geheizt werden, weil am Nachmittag dort eine Aufführung des Marionettentheaters Mummenschanz stattfindet, erklärt Pfarrer Rainer Gremmels.
Gemeinsam mit Baukirchmeister Dietmar Giedinghagen informierte er darüber, wie die Gemeinde mit den beiden Predigtstätten Christus- und Markuskirche versuchen möchte, möglichst viel Energie zu sparen, ohne einen von beiden Kirchenräumen für einen gewissen Zeitraum ganz zu schließen. Das, was einige Kirchen auf Empfehlung der Landeskirche zwischen Januar und März praktizieren, „funktioniert für uns nicht“, erklärt Gremmels. Denn sowohl das Gemeindezentrum direkt neben der Christuskirche an der Bahnhofstraße als auch der kleinere Gemeinderaum im Gebäude der Markus-kirche bieten jeweils nur Platz für eine begrenzte Anzahl von Personen. Damit stoßen sie nicht nur während der Weihnachtsgottesdienste an ihre Grenzen, sondern zum Beispiel auch für das Mario-nettentheater, das am Sonntag in der Markuskirche gastiert.
Mit Platz für etwa 20 bis 30 Personen im kleineren Gemeinderaum der Markuskirche und etwa 50 Personen im Gemeindezentrum der Christuskirche sind die Ausweichquartiere schlicht nicht groß genug, um den gesamten Winter über als alleinige Predigstätten genutzt zu werden. Im März zum Beispiel stehen auch wieder die Gemeindetage unter dem Wort im Kalender. Das Presbyterium hat daher einen ausgeklügelten Plan bis Ende März erstellt, aus dem hervorgeht, an welchen Sonn- und Feiertagen Gottesdienste in Gemeinderäumen gefeiert werden können. Grundlage dafür sind Erfahrungswerte, was die Besucherzahlen in den Gottesdiensten angeht.
Für Gremmels und Giedinghagen geht es dabei nicht nur um die Kostenersparnis. Angesichts des Klimawandels halten sie es für sinnvoll, dass eine Kirchengemeinde beim sparsamen Nutzen von Ressourcen als Vorbild fungiert, um einen Beitrag zum Erhalt der Schöpfung zu leisten. Dabei hat sich die Gemeinde gerade in der Christuskirche, immerhin dem größten Gotteshaus in der Stadt, in den vergangenen Jahren bereits gut aufgestellt: Dank einer neuen, energieeffizienten Heizungsanlage mit digitaler Steuerung, sei der Gasverbrauch um rund ein Drittel deutlich gesunken. Allerdings sei man auch „froh“ über die milden Winter gewesen, sagt Giedinghagen. Die Markuskirche wiederum ist an das Fernwärmenetz am Wehberg angeschlossen, eine digitale Steuerung fehlt dort noch.
Nicht unter 11 Grad Celsius
Eine Grundtemperatur von 11 Grad Celsius soll allen Einsparungen zum Trotz in der Christuskirche allerdings nicht unterschritten werden. Das sei notwendig, um Schäden an der Orgel oder im Gebäude zu verhindern. Wie in vielen öffentlichen Gebäuden wird zudem auch in der Christus- und der Markuskirche die zu erreichende Raumtemperatur abgesenkt, um Ressourcen zu sparen.
Wo letztendlich welcher Gottesdienst stattfindet, erfahren Kirchgänger entweder in den kirchlichen Nachrichten, die jeweils samstags in den LN veröffentlicht werden, oder auf der Internetseite der Christuskirchengemeinde unter www.christuskirchegemein.de.
Außerdem wird es jeweils aktuelle Aushänge an den Kirchen geben, wenn die Gottesdienste nicht in der Christuskirche beziehungsweise in der Markuskirche nicht im großen Kirchenraum stattfinden. Da die jeweiligen Gemeideräume direkt angrenzen, gehen Gremmels und Giedinghagen davon aus, dass es auch für spontane Gottesdienstbesucher keine Probleme mit dem Wechsel der Orte geben wird.
Schwieriger könne es höchstens sein, wenn gemeinsame Gottesdienste in einer der beiden Kirchen stattfinden. Dann wäre ein Auto nötig, um spontan zu der jeweils anderen Kirche zu fahren.