Donnerstag, 14. September 2023
VON BETTINA GÖRLITZER

Dr. Caroline Krüger-Bahr, Margret Classen und Veronika Hoesch von der Hagener ai-Gruppe laden gemeinsam mit Pfarrer Rainer Gremmels zum Gottesdienst ein. Foto: Görlitzer
Lüdenscheid – Politisch verfolgte Menschen werden am Sonntag, 17. September, im Gottesdienst in der Lüdenscheider Christuskirche im Mittelpunkt stehen. Dieser wird mitgestaltet von Mitgliedern der Amnesty-International-Gruppe (ai) aus Hagen. Beginn ist um 10 Uhr. Gemeinsam mit Pfarrer Rainer Gremmels, der den liturgischen Teil des Gottesdienstes übernimmt, laden Dr. Caroline Krüger-Bahr, Veronika Hoesch und Margret Claassen ein.
Ihr Ziel ist es, „dass politisch Verfolgte Gesichter bekommen“ und deshalb wollen sie während des Gottes-
dienstes vier Fälle aus unterschiedlichen Ländern vorstellen, von Menschen, die gewaltlos protestiert, Regime kritisiert oder sich gegen Unterdrückungen gewehrt haben. Es sind Oppositionelle, die Regie-
rungen nicht genehm sind, oder Männer und Frauen, die für ihre Rechte oder die Menschenrechte im Allgemeinen eintreten. Grundsatz von ai ist, dass nur gewaltlos protestierende unterstützt werden. Manche von ihnen sind aus den Medien bekannt, wie Maria Kolesnikowa in Belarus. Aber auch ihr internationaler Bekanntheitsgrad schützt Gegner von politischen Regimen nicht davor, verhaftet und misshandelt zu werden oder zu verschwinden. Die Gottesdienstbesucher werden am Sonntag eingeladen, Fürbitten für die Menschen zu formulieren, deren Schicksale vorgestellt werden, und sie an die jeweiligen Plakate zu heften.
Passend zum Thema des Gottesdienstes wird Pfarrer Rainer Gremmels seine Predigt zu einem Bibelvers aus dem Hebräer-Brief halten: „Denkt an die Gefangenen als wärt ihr Mitgefangene, und an die Misshandelten…“
Außerdem wollen die ai-Mitglieder die Arbeit der weltweit operierenden Menschenrechtsorganisation vorstellen. Nach dem Gottes-dienst wird es Gelegenheit geben, sich über die Arbeit von Amnesty Inter-
national zu informieren. Entsprechendes Material wird am Büchertisch ausliegen. Viele Millionen Menschen weltweit unterstützen die Arbeit, „um gegen das überbordende Unrecht in der Welt etwas zu tun“, sagt Veronika Hoesch. Dabei sei die Öffentlichkeit, eine wichtige Waffe, weil Diktaturen und Autokratien nichts so sehr fürchten wie das Bekanntwerden ihrer Machenschaften.
Außerdem setzt sich ai ein, dass politisch Inhaftierte durch Anwälte vertreten werden können, eine medizi-
nische Versorgung und Besuche erhalten dürfen.
Wie man sich einbringen kann, beispielsweise als Verfasser oder Unterzeichner von Briefen, erfahren die Gottesdienstbesucher am Sonntagin der Christuskirche.